Nippon 2010: „Crows Zero 2“ von Takashi Miike – Wilde Kämpfe

„Crows Zero II „/ „Kurôzu zero II“
Japan 2009. Regie: R: Takashi Miike


Mit „Crows Zero 2“ lässt Takashi Miike durch zwei Stunden Gewalt grüßen. Ist das Bild noch nicht komplett? Dann gehört dazu noch die Vorstellung von der „Wilden Kerlen“-Reihe mit dem Vermerk, dass Fußball durch Kämpfe zwischen den Gangs ersetzt wird. Genau wie bei den „Wilden Kerlen“ geht es hier auch um Gebiete und Rivalität, hier zwischen Gymnasiasten. Auf der einen Seite gibt es die Guten, von der Suzuran-Schule, die natürlich ihre Organisationsproblemen haben, so dass die im Film fast nie aufhörende Gewalt sich an einem dramaturgischen Faden orientieren kann, und auf der anderen Seite die Schlechten, von der Hosen-Schule.

Der Film beeindruckt vor allem durch die 25 Minuten lange, äußerst brutale Kampfszene am Ende des Films, die, vielleicht schwer vorstellbar, keine Sekunde langweilig wird. In dieser Hinsicht leisten Kamera und grafische Animationen eine beeindruckende Arbeit, aber auch die Gesamtkonstruktion der Dramaturgie ist keineswegs zu übersehen. Schon am Anfang des Films führen Rückblenden den Zuschauer in eine Welt des ewigen Gangkampfs ein, dessen speziellsten Momente für die Kämpfer daraus bestehen, in der Masse von Gegner den würdigen Partner auszusuchen und zu konfrontieren. Die Satisfaktion des Findens dieses Gegners breitet sich schnell auf die Laune des Publikums aus und dient als wirkungsvolle Einführung in die Machtkonflikte innerhalb der Suzuran-Schule.

Als sehr überlegt stellt sich am Ende des Films die Fokussierung der Handlung auf mehrere, aus der Masse von Gangmitgliedern herausstechende Hauptcharaktere heraus, die dem erwähnten monumentalen finalen Kampf mehrere Anhaltspunkte und dadurch Abwechslungsreichtum gewährt.

„Crows Zero 2“ ist Unterhaltung im besten Sinne des Wortes, vor allem, weil die Gewaltexzesse so gekonnt mit einem auf die Spitze getriebenen, trockenen und coolen Humor alterniert werden, dass sich fast kaum Zuschauer finden können, die den Film nicht genießen werden. Und genau das war Miikes Anliegen, wie das Ende des Films ironisch kommentiert. Mit dem Schulabschluss der Protagonisten ist alles vorbei, aus und vor allem egal, und der Zuschauer darf zufrieden den Saal verlassen.


Ciprian David


„Crows Zero II“ / „Kurôzu zero II“
Japan 2009. R: Takashi Miike
D: Shun Oguri, Shinnosuke Abe, Gou Ayano
133 Min.