Grindhouse-Nachlese November 2018: Wurfbeil im Italowestern und Mitchum Jr. beim Stromausfall

Grindhouse Double Feature, Cinema Quadrat Mannheim, 24.11.2018:

"Mannaja – Das Beil des Todes" / "Mannaja", ITA 1977, R: Sergio Martino

"Die Bestien" / "Blackout", USA 1978, R: Eddy Matalon



"You're ---  alone, a sol-itar-y maaan", weiß die tiefsonore Stimme im Titelsong zu singen über unseren Helden: Der jagt in der Anfangsszene einen Mann, der ein bisschen zu sehr an Kinski angelehnt ist, um nicht vermuten zu lassen, dass dieser für diesen Film zu teuer war. Durch Fluss und Nebel hetzt der, hebt schließlich die Pistole gegen seinen Verfolger, der aber mit schneller Bewegung sein Beil wirft und ihm die Hand abschlägt. Daher nämlich der Titel des Films: "Mannaja – Das Beil des Todes", und Mannaja ist ein Indianer-Wurfbeil. Weil halt Helden im Italowestern, vor allem im fortgeschrittenen Stadium des Genres, eine originelle Waffe brauchen.

"Mannaja" krankt ein bisschen daran, dass der Held zu sehr Held ist. Aber dabei nicht wirklich so aussieht. Die Pausbacken werden vom Dreitagebart verdeckt, wie ihn später Walker, Texas Ranger tragen wird, ansonsten bleibt er immer sauber. Auch, wenn er sich gegen den Bösewicht und dessen Handlanger einer Schlägerei im knöcheltiefen Matsch liefert, wirkt er hinterher nicht dreckig. Mannaja ist zwar Kopfgeldjäger und schnell mit Colt und Beil, aber er ist von vornherein der Gute, ohne Fehl und Tadel. Ein bisschen wie jener andere arme und einsame Cowboy, weit weg von zuhause (der schneller schießt als sein Schatten), der am Ende seiner Abenteuer ein Lied singt, das textlich dem von Guido und Maurizio De Angelis a.k.a. Oliver Onion für diesen Spät-Italowestern komponierten durchaus ähnelt (Ihr wisst schon. Oliver Onion. Die Spencer-Hill-Filme!)

Mannaja ist der Gute, der Minenbesitzer McGowan ist der Böse, aber noch böser ist dessen rechte Hand Waller. Mannaja bekommt's mit denen zu tun, die Fronten sind klar, keine Ambivalenzen, was den Film etwas zu simpel gestrickt erscheinen lässt, geradezu klassischer Westernstoff. Und zwischendrin gibt es eine Aussprache zwischen den Feinden, zwischen Mannaja und McGowan, in der die ganze Backstory erklärt wird, weil natürlich auch Rache mit im Spiel sein muss; und Mannaja wird genregemäß nach seinem wahren Namen gefragt – der bisher nie als wirkliches Geheimnis geführt wurde –, jedenfalls weiß McGowan nach Identifizierung seines Gegenübers gleich, worum es diesem geht und warum Mannaja hinter ihm her ist. McGowan scheint also nicht allzu viele Familienväter auf dem Gewissen haben, kann sich jedenfalls gut erinnern, denn die Erinnerung nagt eben nicht nur an Mannaja, sondern auch an dem Bösewicht, der dadurch plötzlich gar nicht mehr sooo böse wirkt…

Die Bilder aber sind ganz klar Italowestern, darauf legt Regisseur Sergio Martino auch ganz offensichtlichen Wert. Im Saloon, in einer der ersten Szenen, gibt's ein Kartenspiel, Waller spielt falsch, Mannaja macht alles richtig, die Leute gucken sich böse an, ziehen schnell, und natürlich schiebt sich das Gesicht des Bösewichts von rechts im Profil ins Bild; dazu spielt stilecht eine Mundharmonika, und eigentlich müsste Morricone wegen Plagiat klagen. Später gibt es Hinterhalte, Schlägereien, zwei Wagenladungen voller Huren, und ein Massaker an einer Postkutschengesellschaft ist wirklich übelst! Mannaja fällt in die Hände der Bösewichter und wird bis zum Hals im Sand eingegraben, und damit beginnt die interessanteste und effektivste Sequenz des Films. Ausgedörrt ist sein Kopf der Sonne ausgeliefert, und dann kommt einer und rettet ihn, ganz unvermutet, nur um dann in einem zweiten Oliver Onion-Song überdeutlich charakterisiert zu werden: "Son of a devil, you're a traitor, you deserve a nasty ending, something's gonna happen very soon."

's Passiert dann auch was – und zwar hat Mannaja, blind wegen der Sonne, in einer Höhle versteckt, aus Ästchen und Steinen ein paar seiner Hackebeilchen gefertigt, und da er verraten ward nehmen seine Feinde ein schlimmes Ende, und es ist Heulen und Zähneklappern beim schlangenhaften Verräter. Das ist wirklich eine tolle, originelle Szene, wie der Blinde sich in der Höhle zurechtfindet im Gegensatz zu den Verfolgern, die da herumtasten und -tapsen, bis das Beil sie erreicht. Und auch der finale Showdown ist cool: Im Nebel nämlich wartet Waller, und das ist – ohne dass der es wüsste – ein großer Vorteil für Mannaja, der ja kurz zuvor noch blind war. Keiner sieht was, aber man trifft. Aber wie so oft in dem Film, der so viele gute Ideen hat, haut die Regie dann wieder mit dem Hintern ein, was sie mit klugen Händen so schön aufgebaut hat. Weil Waller an seinem Ende dann so theatralisch herumwirbelnd stirbt, dass – ach, sagen wir so: Man findet "Mannaja" nicht wirklich gurkig, freut sich aber auf den zweiten Film des Abends.

Und der stellt sich als super heraus: "Die Bestien" – auf deutsch, im Orginal: "Blackout", in der Hauptrolle: Jim Mitchum, Sohn des großen Robert – unverkennbar: Jim sieht dem Papa dermaßen ähnlich, sagenhaft. Gleich zu Beginn zeigt er seine moralische Integrität, wenn er auf den Straßen New Yorks einem Handtaschenräuber hinterherjagt. Und der Film zeigt, wie Moral und Integrität eine erschöpfende Sisyphusarbeit ist, vergeblich, aber notwendig – der Räuber entkommt, Mitchum ist erschöpft, aber ungebrochen.

Geschickt springt Regisseur Eddy Mantalon dann von Schauplatz zu Schauplatz, von Wohnung zu Wohnung, wir lernen die Figuren kennen, mit denen wir es im weiteren Lauf zu tun haben werden, ohne zu wissen, wer diese Figuren sind, welche Funktion sie haben werden und was mit ihnen geschehen wird. Hängen bleiben wir in einem Psychiatriegefängnis, wo ein Transporter gefüllt wird mit allerlei schlimmen Fingern, ein Pyromane, ein Serienvergewaltiger, ein Super-Psychopath, der gar mit dem Hochsicherheitshubschrauber angeliefert wird (wobei unklar bleibt, warum der Hubschrauber diesen von Robert Carradine gespielten Brutaloirren nicht einfach direkt zu seinem Bestimmungsort fliegt…)
Egal. Die sind also alle versammelt in der Grünen Minna, und dann beginnt der Film so richtig. Mit einer Schalte ins Elektizitätswerk nämlich, wo sie eines herannahenden Sturmes nicht mehr Herr werden können, weshalb überall der Strom ausfällt.

Und da kommen wir in den Bereich, den damals jeder kannte: Denn 1977 war in New York tatsächlich nach einem Unwetter der Strom ausgefallen, und die Produzenten hängten sich mit diesem Film an das reale Trauma an – es kam in der Dunkelheit des kriminalitätsgeplagten New York zu diversen Plünderungen, "marodierende Horden plünderten über 1600 Geschäfte und legten mehr als 1000 Feuer", wie Spiegel Online 2007 zu berichten wusste.

Mantalon legt recht schnell seinen Fokus von der episodenhaften Einführung in die Filmhandlung aus auf einen Appartementblock. Von dem wissen wir, dass beispielsweise im obersten Stock eine große fette jüdisch-griechische Hochzeit gefeiert wird. Dass eine Frau ihren Sohnemann fürs Einkaufen kurz alleingelassen hat. Dass in der Ehe eines superreichen Paares (Ray Milland brillant als Millionärsarschloch) in gewohnter Weise Geld über Liebe herrscht; und so weiter. Außen vor dem Gebäude kommt's zum Unfall; die Psycho-Schwerverbrecher kommen frei. Und sie dringen in das Gebäude ein, nicht ohne den Portier vorher schön effizient aufzuhängen.

Stockwerk für Stockwerk erobern sie das Mietshaus, auf der Suche nach Geld und weiteren Wohltaten. Der Sex-Maniac bleibt alsbald hängen bei einer Blonden, die er in ihrem Bett brutal vergewaltigt – was wir im Off erleben. Da aber eilt Jim Mitchum als Polizist Dan Evans herbei, einziger Bulle weit und breit, der zumindest diesen Gangster ausschaltet. Und das Vergewaltigungsopfer erstmal tröstet, dann gleich rekrutiert. Sie ist überraschend schnell auf den Beinen, noch überraschender sofort bereit, als Hilfskohorte den Kampf gegen das Böse aufzunehmen, indem sie, während Evans deren Spuren folgt, hintenrum aufräumt. Leute aus dem festsitzenden Fahrstuhl rettet, beispielsweise. Oder diverse Opfer das Treppenhaus runterführt.

Dan Evans dagegen geht an die Gangster ran; freilich ohne zu wissen, wer genau die sind. Und geschickt schneidet Mantalon zwischen den Verbrechern und ihrem Verfolger hin und her, baut so eine großartige Suspense auf, die sich aus verschiedenen kleinen Spannungselementen, aus einer klaren Informationsökonomie und aus den schrecklichen Untaten, die wir miterleben müssen, zusammensetzt.

Und das wirklich Faszinierende in "Blackout" ist der Oberschurke Christie – nicht ganz falsch, dass der deutsche Verleihtitel "Die Bestien" den Fokus auf ihn und seine Gang wirft. Während der eine geil wird bei allem Weiblichen, und der andere bei Feuer, und der dritte, ein großer, starker Bär von einem Mann, schweigend mitläuft, heckt Christie alle Pläne aus. Aus einem tiefen inneren Sadismus heraus; oder vielleicht eher nicht Sadismus, das würde ja so etwas wie Lust und Leidenschaft, wenn auch pervertiert, tief in seinem Inneren bedeuten. Völlig gefühllos benutzt er Menschen, um mit ihnen, ja: im Grunde zu experimentieren. Sowohl seine Mit-Irren als auch seine Opfer: Er setzt sie ein, um zu sehen, was passiert. Ein Psychopath in absoluter Reinform – und weil der Bösewicht so gut ist, und dabei (wie auch alle anderen Filmfiguren) psychologisch nachvollziehbar bleibt, ist das nun wirklich ein Film, der in seiner handwerklichen Perfektion und seiner effektiven Story zu den Top-Angeboten in der Grindhouse-Reihe zählt.

(Und die Bösewichtigkeit ist denn auch das, was den ersten Film des Abends, "Mannaja" ausmachte: Weil die Schurkerei dreigeteilt ist. Da ist der kapitalistische Ausbeuter McGowan, der die Dorfbewohner in seiner Silbermine schuften lässt und mit puritanisch-prüden Gesetzen die Moral im Dorf hochhält und jede Triebhaftigkeit brutal unterdrückt; sein Erster Mann Waller ist ein Brutalo, wie er im Buche steht, der auch nicht davor zurückschreckt, gegen seinen Brotherren vorzugehen; und seine Tochter ist an Niederträchtigkeit nicht zu übertreffen, ach, sie wirkt so unschuldig…)

Harald Mühlbeyer

Grindhouse-Nachlese September 2018: Tollwütige Jugend und gedemütigte Koreanerinnen

Grindhouse Double Feature, Cinema Quadrat Mannheim, 29.9.2018:

"Wie tollwütige Hunde"/ "Come cani arrabiati", Italien 1976, Regie: Mario Imperioli

"Frauenlager der Ninja" / "Shadow Killers Tiger Force", Hongkong 1986, Regie: Godfrey Ho



Ein Fußballstadion. Kein kleines. Zweite Liga, mindestens. Noch ist es leer. Zwei junge Männer setzen sich. Mützen auf dem Kopf, weiße Polyester-Sportjacken. Die Ränge füllen sich. Die Kamera schweift über die Zuschauer. Das Spiel beginnt. Gelegentlich fängt die Kamera zwischen Schwenks und Zooms Spielszenen ein, nichts Spektakuläres, keine Spielhöhepunkte, kein Tor des Monats; ansonsten die Zuschauer im Bild, immer wieder unsere zwei Protagonisten. Die stehen irgendwann auf, laufen durch die Katakomben, überfallen die Kasse, schießen einen Polizisten tot.

"Wie tollwütige Hunde" ist ein Film, der lange verschollen war. Und der nun wieder aufgetaucht ist, zum Glück, muss man sagen: Er ist ein wirklich spannendes und ziemlich hochkarätiges Stück Kriminal- und Sozialkino, reingesetzt in die von gesellschaftlichen Spannungen und allseitiger Gewalt geprägten Gesellschaft des Italiens der 1970er. Drei Jugendliche stellt der Film uns alsbald vor, Studenten, reich, verzogen, gelangweilt. Der Anführer hat eine Papa, den er hasst, der sein Geld unsauber verdient, der von Erfolg spricht und davon, die anderen zu übertrumpfen mit allen Mitteln. Auf der Gegenseite ein Kommissar, der zwar ermittelt, der aber zugleich persönlich ein Arsch ist. Zwischendurch Verstörung:

Beispielsweise, wenn wir uns plötzlich in einem verdunkelten Raum befinden. Eine Frau zieht die Vorhänge auf, als Silhouette sehen wir im Gegenlicht ihren gewölbten Bauch. Dann steigt die Schwangere aufs Fensterbrett und stürzt sich runter, und – habe ich das noch richtig in Erinnerung: Ist der Sturz in subjektiver Kamera gefilmt? Ich kann's nicht mehr sagen, die Wirkung aber ist groß. Weil wir nun überhaupt nicht wissen, was hier passiert. Später wird in einem Dialog ganz en passent, quasi im Nebensatz, erklärt, dass die Selbstmörderin die Verlobte des ermordeten Polizisten sei, unehelich schwanger, Trauer und Schande…

Oder: Nach einem Überfall nehmen die drei eine Frau als Geisel. Die erwacht irgendwann in einem kargen Raum, kann sich befreien, kriecht voll Panik durch das scheinbar verlassene Gebäude, doch immer wieder Schatten bewaffneter Typen, sie kommt zu einer Tür, trifft auf eine Frau – aber von der wissen wir, dass sie eine der Täterinnen ist. Und dass sie der Lockvogel ist. Weil man einer Frau so was nicht zutraut. Jedenfalls haben sie die Geisel dann am Haken, reißen ihr die Kleider runter, doch nicht in sexueller Absicht: Einfach aus Spaß an der Demütigung. Und, um Angst zu erzeugen. Bevor die drei Killer sie über die Badewanne beugen und ihr das Gehirn rausblasen.
Klassischer Shakespeare.

Die drei Killer sind ein eingeschworenes Dreierpack. Zwei junge Männer, eine junge Frau, die das Leben als Spiel begreifen, das Töten als Spaß, und das Sexuelle zwischen ihnen als ironisches Schauspiel, das sie füreinander aufführen: Als es mal an einen Dreier geht zwischen ihnen, läuft das über Shakespeare-Zitate, die sie als Othello, Desdemona, Iago deklamieren, als Vorspiel für die eigentliche – uneigentliche – Sache.

Der Kommissar, auf der anderen Seite, ist gut (auch, wenn er aussieht wie das Morphingopfer zwischen Herbert Lom und Graham Chapman). Er hat bald seine Pappenheimer in Verdacht. Um den Beweis zu erhalten, greift er zu unkonventionellen Mitteln: Er hat nämlich eine Assistentin. Die ist jung und hübsch und sendet laufend Signale aus an unseren Herrn Kommissar, die der geflissentlich übersieht. Der freilich die Waffen dieser Frau zu nutzen versteht: Er verwandelt sie in eine Stricherin, und schaut auch genüsslich zu, wie sie nuttige Kleider anzieht. Er ist halt schon auch geil auf sie. Aber er weiß auch: Die drei Kriminellen suchen sich die Nutten des Vaters aus, holen sie ab und killen sie. Also gibt sich die Polizistin als Daddys Lieblings-Bordsteinschwalbe aus, und schon hamwer die Täter…

Zugegeben: Dieser Plotzweig ist reichlich doof. Es ist zwar völlig klar, dass Papa Bonze irgendwie drin verwickelt ist – sein Geld wird gestohlen, seine Nutten umgebracht –, aber es muss ja noch andere Mittel geben, die Feinde des Ausbeuters zu finden. Nun ist die Assistentin, als Stricherin verkleidet, im Wagen mit den zwei Mörderjungs, die ihren Spaß mit ihr haben – und der Kommissar kommt erst im allerletzten Moment… Hat die Assistentin nun genug von dem feinen Herrn Chef? Nein, sie lässt sich intim mit ihm ein. Und während der Polizeichef diverse Bestechungsangebote erhält und der Kommissar rumtappt, sich den Verdächtigen nähert, die blonde Killerin beim Autorennen beobachtet, mit dem Herrn Sohnemann beim Ausritt parliert, beschattet die junge, heiße Assistentin die Bösewichter, und zwar näher, als ihr lieb ist…

Mario Imperioli macht das sehr geschickt: Die, sagen wir, exploitativ-spekulativen Elemente der Story lässt er unter dem ständigen Rückbezug zur Realität verschwinden; das fängt mit dem tatsächlichen Fußballspiel vom Anfang an und hört bei den nebenbei einfließenden Kommentaren zur sozialen Situation nicht auf: Das Geld, das fehlt, die Politik, die sich nicht kümmert, die Ökonomie, die nur in die eigene Tasche wirtschaftet… Am Ende, ziemlich krass, haben wir eine Verfolgungsjagd. Und eine Demo wütender, enttäuschter Arbeiter. Und wenn der rücksichtslose Killer in diese Straße einbiegt, und in der Menschenmenge nicht weiterkommt, und nicht respektvoll ist, dann ist es das Ende, nicht nur des Films. Ein Film, der wie eine gelungene Mischung aus "Clockwork Orange" und "Funny Games" wirkt; und zwar durchdekliniert als Parabel zum Nationalsozialistischen Untergrund.

Das Qualitätslevel, das "Wie tollwütige Hunde" aufgelegt hat, erfährt einen krassen Abfall mit dem zweiten Film des Abends: "Frauenlager der Ninja" hat den Vorteil, dass der Titel nicht lügt. Es gibt ein Frauenlager. Und es gibt Ninjas. Das Problem ist, dass das Frauenlager aus einem anderen Film ist wie die Ninjas. Und zwar buchstäblich. Weil Regisseur Godfrey Ho einfach einen alten koreanischen Film genommen und durch ein paar selbstgedrehte Rahmenhandlungsszenen ergänzt hat. Die leider gar nicht zum Originalfilm passen…

Am Anfang: Bilder von Hongkong. Flughafen, Hafen, Küste. Dann, bei einem Schwenk über den Jachthafen, eine Stimme: "Sieh mal da rüber!" Hä?! Das gibt Raum für eine schöne Vorstellung, und vermutlich ist diese Vermutung wahr: Der Kameramann schwenkt, und ein Assistent weist ihn auf irgendwas hin, was er auch aufnehmen soll, und der Tonmann nimmt das auf, und im Schnitt bleibt's drin, und die Synchro übernimmt den Satz. Der nirgendwo hindeutet, und überhaupt nicht zu irgendwas gehört. Und so ist halt auch der Film.

Junge Menschen beim Picknick, Cola und Hühnchen, und dann tauchen schwarzvermummte Ninja auf und entführen die Mädels. Oder: Ein Pärchen rudert im Boot, und Ninja schwimmen hin, schmeißen den Dödel ins Wasser und entführen das Mädel. Das alles sind die nachgedrehten Sachen, ein Kampf auch, bei dem die Ninja kräftig gegen ein paar Mädelverteidiger kämpfen. Und Schnitt, sind wir bei einer blonden, kurzhaarigen Dame, ohne Schlitzaugen, die zwei Ninja vermöbelt. Das war ein Test, sie hat bestanden, sie ist die Richtige und bekommt eine Menge Geld, um die Tochter ihres Auftraggebers aus dem Frauenlager zu befreien. Dahin bringen nämlich die Ninja die Mädels, mit bösen Absichten: Sie müssen eine steinige Böschung bearbeiten.

Der alte Film ist eher blass, und in ihm spielen nur Koreanerinnen. Und koreanische Wärter: Es ist ein Frauengefängnisfilm, der offenbar nicht auf sexuelle Reize aus ist, sondern auf die Gruppendynamik unter Zwang. Ein gutes Dutzend Frauen in einer Zelle, sadistische Gefängnisaufseher – aber sorgsam keine unzüchtigen nackten Stellen. Das ist an sich nicht schlecht – aber auch nicht zwangsweise gut. Es ist offensichtlich ein Dutzendfilm, der nicht weiter interessiert. Also: Außer Mr. Ho, unseren wackeren Regisseur. Den interessiert's so sehr, dass er seine blonde Kämpferin einschleust. Und bald ist klar: Alle Szenen, wo die Blonde auftaucht oder dieser fiese Typ, der der Oberbösewicht sein soll und die gefangenen Mädels nach Dienst an einen Mädchenhändler weiterverfrachten will, die sind nachträglich erschaffen worden. Mit Europäern als Protragonisten, für den westlichen Markt. Zwei der Gefangenen haben Streit – der alte Film –, und die Blonde versöhnt die beiden – der neue Film –, indem sie mit einem Handstreich eine Steinlawine an der Böschung löst und die eine die andere retten lässt. Eine der Gefangenen bricht aus – der alte Film –, und die Blonde – im neuen Film – besorgt ihr die nötige Zeit, indem sie an der Böschung ruft: Wir arbeiten weiter, wir wollen keinen Feierabend! Ein weiterer Ausbruchsversucht – der alte Film –, die Blonde verführt einen Müllkutscher – im neuen Film –, damit die Gefangen in dessen Exkrementekübel versteckt sich aus dem Lager schmuggeln kann.

Was sich beinahe so anhört, als sei das aufeinander abgestimmt, dem sei gesagt: Die Blonde sieht nicht nur doof aus – es ist eine furchtbare 80er-Kurzhaarfrisur! –, sondern sie kann auch noch zaubern. Blöd nur, dass der Gegenspieler, der Ober-Ninja (also der hinzuerfundene Frauenlagerchef) auch zaubern kann. In einem Wald (warum auch nicht) kommt's zum Endkampf, der dauert sehr lange; vorher haben sich die beiden durch verschiedene Dimensionen teleportiert, inklusive hypnotischer Verführungsszene. Im Wald geht's hart auf hart, und einer der Helfer der Guten holt die Bazooka raus (!), und der Bösewicht wird von der Rakete verfolgt, und das ist lustig anzusehen, aber halt auch reichlich bescheuert.

Das größte Manko des Films aber – jenseits des Offensichtlichen –: Nie zieht sich jemand aus. Im alten koreanischen Teil sowieso nicht, aber der neue, nachgedrehte schreit geradezu danach, wenn man sich das Genre und das Niveau ansieht. Ich meine, man kennt das ja, beispielsweise aus "Firecracker", wo eine Karatekämpferin während des Kampfes nackig ausgezogen wird. Ja, sowas wäre halt wahre Inszenierungskunst gewesen!

Harald Mühlbeyer

Grindhouse-Nachlese Juni 2018: Körper, Leiber, Bodies


Grindhouse Double Feature, 9. Juni 2018, Cinema Quadrat Mannheim:



"Hölle hinter Gittern" / "Penitentiary", USA 1979, R: Jamaa Fanaka

"Pornospiele mit Stock und Peitsche" / "Love Rebellion", USA 1968, R: Joseph W. Sarno


Körper. Körper, die sich ineinander verschlingen, die aufeinander prallen, die miteinander und gegeneinander agieren, reagieren, sich ausagieren. Körper, die sich nahe sind, die nicht ohne einander können, die nicht voneinander lassen können, in Liebe und in Kampf… Gefängnis und Mietshaus sind die Schauplätze dieses Double Features, mit zwei ganz verschiedenen Filmen, die aber eigentlich doch gleich sind. Zwei Seiten einer Doppelvorstellung: Einer kommt ins Gefängnis, weil er ein Schwarzer ist; eine andere kommt ins Mietshaus, weil dort ihre Mama lebt. Mit ihrer Körperlichkeit müssen sich beide auseinandersetzen, mal männlich hart, im Boxring, mal weiblich zart, im Bett. Initiationsgeschichten sind das, aufs Härteste werden unsere Protagonisten ins Leben hineingerammt. Lernen, was es heißt, Bedürfnisse zu haben, diese Bedürfnisse durchzusetzen, sich mit der Dialektik von Geist und Körper auseinanderzusetzen.

Zunächst haben wir Martel. Der pennt am Straßenrand, zwei Biker mit röhrenden Maschinen wecken ihn auf, er fährt per Anhalter weiter, eine junge Frau nimmt ihn auf, begehrt ihn, verführt ihn, bietet sich ihm an. Muss aber zuerst noch die beiden Biker maßregeln. Wird selbst gemaßregelt. Blackout. Martel im Gefängnis.
"Penitentiary" von Jamaa Fanaka. Hier herrschen raue Sitten. Männliche Regeln, männliche Spielchen, männliche Sexualität. Nachts wird viel geblasen und gebumst, und ein dicker Häftling läuft als weibische Tunte rum. Martel wehrt sich. Er weiß: Niemand ist jemandes Eigentum. Das macht er auch dem Underdog in der Zelle gegenüber klar. Der wird heftig gepiesackt. Martel braucht keinen "großen Bruder", der gegen gewissen Gegenleistungen nach ihm sieht… Ein langer, langer, langer Kampf in der nächtlichen Zelle macht das klar, für den Gegner, für den Zuschauer. Sie prügeln aufeinander ein, Martel und der Obermotz des Zellenblocks, mit Klauen und Zähnen, mit Eisenrohr und Stuhl, Schweiß, Blut und Tränen…

Martel wird im Boxteam des Gefängnisses aufgenommen. Der Direktor ist sehr stolz darauf. "Penitentiary" wird vom Gefängnisfilm zum Sportfilm, und selten haben die Dramaturgie des Boxfilms und die Tatsache des Boxens so viel Sinn ergeben. Das Boxen kanalisiert die Aggressionen, die Hormone, die Einsamkeit, die Zwangsprostitution/Vergewaltigungen, den Überschuss an allem im Inneren, das man hier nicht nach außen abtragen kann. Zumal verlockende Preise für die Sieger warten: Eine Nacht im Wohnwagen mit einer Frau (wer keine Frau hat, dem wird vom Gefängnis eine gestellt); und sogar Freiheit, in Zusammenarbeit mit dem Schwager, der Talente sucht für sein Profiboxteam…

Und das sind tolle Szenen, wunderbar choreographiert und inszeniert, in denen mehrere Elemente
wunderbar zusammenkommen: Die beiden Kämpfer, die aufeinander einprügeln in den verschiedenen Kämpfen, kein schönes Boxen, nichts technisch Versiertes, sondern rau, animalisch – ein Abreagieren, eine Verschiebungsarbeit vom nächtlichen Kampf um sexuelle Abfuhr hin zum einigermaßen nach Regeln ausgerichteten Verkloppen des halbnackten Gegnerkörpers. Der Schiedsrichter ist auch Häftling, tut, was er kann, so gut er es kann; hinter ihm die jubelnde Menge – darunter auch eine Abteilung aus dem nebenan liegenden Frauengefängnis: Die heizen die männlichen Körper so richtig an… Und dazu eine kleine lustige Nebenhandlung, ein Mann und eine Frau, beide sexuell ausgehungert, die sich aufs Klo geschlichen haben…


Sexuell ausgehungert; beziehungsweise unerfahren; beziehungsweise raffiniert: In dem Film mit dem schönen und absolut unzutreffenden Titel "Pornospiele mit Stock und Peitsche" glotzen die Lagerarbeiter mit unverhohlener Begierde Wendy, der Tochter der Chefin, nach, die hier neu anfängt. Die Chefin hat was mit ihrem Geschäftsführer, darf aber keiner wissen. Die Tochter gerät in die Sphäre der Sekretärin, die im selben Haus wohnt. Und zwar mit ihrem Freund und mit einer Freundin. Der Freund ist Maler, und wir sehen ihn beim Zeichnen eines Rückenaktes; die Sekretärin wird sauer: Bohème ist ja alles gut und schön, aber irgendwo muss auch Geld herkommen! Die Tochter wird zur abendlichen Party eingeladen. Die Freundin der Sekretärin zieht sich aus. Das ist sowieso ihr Hauptjob in diesem Film. Hat ja auch ganz schön Holz vor der Hütte! Ebenfalls eingeladen sind die Nachbarn: Sie ein Mäuschen, er ein Brutalo mit Zigarre. Den haben wir in einer urplötzlichen Szene vorher schon kennengelernt, als er sauer ist auf seine Frau, die sich eine neue Bluse gekauft hat. Er beschimpft sie und verbrennt sie (off-screen) mit seinem Zigarrenstummel. Dabei erbebt er heftig: Ein schöner Sado-Orgasmus! Nun glotzt er lüstern nach Wendy, unserer jungen Heldin. Währenddessen vergnügt sich die Frau Mama mit ihrem Herrn Geschäftsführer. Und oben gibt’s nach der Party einen flotten Vierer, bei dem Wendy in die Liebe eingeführt wird.

Das Besondere daran: Alle sind süchtig nach den Körpern der anderen, und sie haben zugleich ein unheimlich schlechtes Gewissen. Die Mama vor der Tochter, die Tochter vor der Mama, der Freund vor der Freundin, und nur unser Zigarrensadist lebt seine Lüste straight aus. Er ist aber auch der supertumbe Oberdoofi im Film. Dieserwelcher hat eigentlich keinen Plot, und wo er mal so was wie eine Spannungshandlung entwickeln will – nämlich, dass das Trio von obendrüber die Frau Firmeninhaberin kräftig bestehlen wollen –, da geht der Film schnurstracks einen ganz anderen Weg, wenn der Malerfreund sich Mrs Robinson-mäßig verknallt. Das ist alles völlig hanebüchen, aber vor allem eine schöne C-Film-Studie über Leiber und das, was man damit machen will. Was man machen soll. Was man machen darf. Und was man macht. Wobei – der Film ist aus den 60ern! – alles recht züchtig gezeigt wird, zwar nackt, aber immer nur hüftaufwärts, auch wenn sie's wild treiben.

Das Tolle daran ist, dass das Ganze einerseits sowieso nicht ernstzunehmen ist, weil's halt ein billiger Nudie ist. Dass er aber dennoch ganz ordentlich gefilmt ist, was Kamerapositionen und Beleuchtung angeht; dass die Darsteller mit der relativen Versiertheit der Inszenierung keinesfalls mithalten können; und dass der Film mit einer ungeheuerlich supi Synchronisierung überzogen ist, deren Qualitäten sich am deutschen Verleihtitel von "Love Rebellion" ermessen lässt.

Am Ende wird der, der mit seinem drängenden Begehren über die anderen Körper stets zu verfügen gewohnt ist, sich per Pistole aufdrängen; und eine andere, die aus Liebe stets sich zurückgehalten und alles ausgehalten hat, wird plötzlich per Messer über sich selbst bestimmen wollen. Das kann nur Tote geben. Und ein paar, sagenwirmal, geläuterte Leiber.

Harald Mühlbeyer

Grindhouse-Nachlese Mai 2018: Car Chase und ein Pimp


Grindhouse Double Feature, Cinema Quadrat Mannheim, 26. Mai 2018:

"Kesse Mary – irrer Larry" / "Auf Risiko ist kein Rabatt" / "Dirty Mary Crazy Larry", USA 1974, Regie. John Hough

"The Candy Tangerine Man", USA 1975, Regie: Matt Cimber

Außerdem:
"Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück" / "Alien 2 – Sulla terra", Italien 1980, Regie. Ciro Ippolito

"Die nackten Vampire" / "La Vampire Nue", Frankreich 1970, Regie: Jean Rollin



Sorry. Wirklich, tut mir leid. Ich bitte aus tiefstem Herzen um Entschuldigung – ich habe seit Monaten keine Grindhouse-Nachlesen mehr hinbekommen. Was größtenteils an fehlender Zeit lag; nur teilweise daran, dass mich der eine oder andere Film nicht inspiriert haben. Naja, der Jess-Franco-Horrorkrimi "Der schreckliche Dr. Orloff" beispielsweise; immerhin von 1961, aber andererseits eben auch nur ein Jess-Franco-Horrorkrimi (obwohl der blinde Morpho halt doch was hat…)

Um meine Versäumnisse ein bisschen wiedergutzumachen, sei hier im Erinnerungsmodus auf ein paar bemerkenswerte Filme verwiesen – "Alien 2 – Sulla terra" etwa, auf deutsch "Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück". Sein Science-Fiction-Horrorwerk geht Ciro Ippolito schamlos dreist an: Juristisch gesehen taufte er seinen Film in Anlehnung an einen uralten Roman – weshalb Hollywood aus irgendwelchen Quatschgründen nichts gegen den Alien-Teil im Titel unternehmen konnte; kurz, nachdem Ridley Scotts Meisterwerk rausgekommen war…

Tatsächlich spielt sich der Film vornehmlich in einer Höhle ab, nicht in der Höhe des Weltalls. Immerhin wird zu Anfang des Films kräftig auf die Ankunft einer Raumkapsel nach erfolgreicher Weltraummission gewartet. Deshalb interviewt ein Herr Interviewer im TV-Studio auch kräftig eine – ähm, ja: Höhlenforscherin, logisch. Die wird live im Fernsehen ohnmächtig, ihr Freund – mit Conchita-Wurst-Bart – weiß auch, warum: Sie hat wieder einen ihrer hellseherischen Anfälle, denn sie ist telepathisch veranlagt. Thelma hat auch noch was vor, sie trifft sich nämlich mit ihren Höhlenforscherfreunden in einer Kegelbahn (! – fragen Sie nicht), und dann geht's auch schon los, nachdem einer der Forscher noch in einem Laden Magnesiumstäbe gekauft hat, die aber den ganzen Film über nicht mehr auftauchen. Im Übrigen ist das alles eher so eine Art Wochenend-Ausflug, eine Höhlenparty vergnügungssüchtiger junger Leute.

Wir Geologen, Paläontologen und Troglodyten unter den Filmzuschauern kriegen das kalte Grausen, wie sie ohne Schutzhelme in die Höhle runtersteigen, wie sie respektlos an herrlichen Tropfsteinen rumturnen, und natürlich muss unsere Heldin zwischendurch ihre Brüste freilegen. Sie sieht zwar hell, aber nicht hell genug, um die Gefahr abzuschätzen, die von dem blauen Stein ausgeht, den sie gefunden hat und im Rucksack mit sich herumschleppt. Daraus schlüpft irgendwann so ein Alienteil, das die Höhlenmeute nach und nach niedermetzelt – mit schönen Effekten, weil das irgendwie auch alles Körperfresserqualitäten hat und aus scheinbar intakten Menschen durch die Augenhöhle das Alien rausbrechen kann. Später fliehen die Überlebenden weiter, weiter nach vorne, da sind dann auch so eine Art lebende Steine, die alienmäßig die Leute zerfleischen. Telepathisch kann unsere Heldin dann dieses Geschöpf mental sprengen. Um dann im desillusionierenden Ende zum eigentlichen Sinn und Zweck des Films vorzustoßen: Der besteht nämlich in der brillanten Idee, subjektiv den Alienblick aufzunehmen, während Thelma durch die verlassene Kegelbahn irrt: Die Kamera mit Fleischfetzen behängt blicken wir durch die Augen der menschenfressenden Apokalypsereiter.
Oder: "Die nackten Vampire" von Jean Rollin, eine surreale Phantasmagorie um, ja: um was eigentlich? Die Erinnerungen verwirren sich, Bilder rollen auf mich ein, ungeordnet, sich überlagernd, traumartig – äh Halt: Ich glaube, das ist doch genau der Film, wie er auf der Leinwand war. Ungeordnet, sich überlagernd, traumartig: Ein Forschungsinstitut mit Laboren, bunt beleuchtet und mit bunten dampfenden Flüssigkeiten, und Untersuchungen an jungen Mädchen, denen Blut abgezapft wird – von einem anderen jungen Mädchen… Ein mondäner Selbstmörderklub, alle merkwürdig maskiert, das hallt nach bis zu "Eyes Wide Shut"; drei gierige Geschäftsmänner, die sich eben jene junge Frau als Forschungsobjekt halten, die nämlich ist Vampirin, vielleicht glauben sie auch nur, dass sie Vampirin ist, vielleicht reden sie es ihr auch ein: Aus ihr jedenfalls soll Ewige Jugend springen, ihr Blut ist besonders (sagen die Herren), doch der Sohn des Oberbosses kommt mit ihr in Kontakt. Und sieht mehr als die Geschäftsmänner, sieht den Menschen in ihr, und wird hinübergezogen auf die andere Seite. Eine Armee von "anderen" dringt in das Schloss der Herren ein, und wir erkennen: Die anderen sind die Guten, die die Mächte des Alten, des Verkrusteten aufbrechen, und in einem Herrenhaus, vielleicht auch ein Theater, darf sich unser junger Held einschreiben für die Reise ins Anderswo, in die Unendlichkeit, in die Unsterblichkeit, wer weiß. Hochsymbolisch, tiefmetaphorisch, in unglaublichen Bildwelten, unausdeutbar – aber doch erstens recht deutlich, nämlich im Sinn von 68er-Befreiungsmythen, und zweitens sehr cool.
Von sich aus weniger inspirierend freilich war der zweite Beitrag in der aktuellen Mai-Grindhousenacht: "The Candy Tangerine Man" von Matt Cimber Ein Blaxploitation-Pimp-Movie aus Los Angeles (nein: nicht New York!), der im Vorspann stolz verkündet, dass die Nutten und Pimps frisch und direkt aus der Szene kommen. Im Mittelpunkt: The Baron, dessen Darsteller wir aus dem ein Jahr später erschienenen "Black Shampoo" kennen: Er fährt einen alten Rolls Royce, rot-gelb. Und putzt sich immer schön raus mit feiner Straßencredibilitätskleidung. Er hat Feinde bei der Polizei, die ihn wegen Rumpimpens austricksen und einbuchten wollen. Und bei der Konkurrenz, einem schmalen, weichlichen, großmäuligen, zugekokst lachenden Zusatzpimp, der unter der Fuchtel der Italien-Mafia steht. Der ist auch ein super Billardspieler, aber der Baron kann ihm trotzdem bei einem Spiel ein allzu junges Indianermädchen wegnehmen, setzt seinen Gewinn aber nicht lukrativ im eigenen Nuttenzirkus ein, sondern schickt sie im Greyhound-Bus nach Hause. Er ist nämlich ein Guter!

Zuvor hat er gezeigt, dass in seinem Auto 007mäßig Maschinengewehre stecken, mit denen er auf Knopfdruck Widersacher von der Straße ballern kann. Gleich danach wird er von der Polizei festgenommen wegen nix, und dann ist er wieder frei. Und als wäre das nicht genug, fährt er am selben Abend ins Grüne, entsteigt seinem überspannten Auto, zieht die überspannten Klamotten aus, gewandet sich in einem Anzug und fährt im typischen Wagen eines typischen Mittelklasslers in die typische Vorstadtsiedlung, weiße Häuschen mit reinlichem Vorgarten, wo die nette Gattin wohnt, die ganzwöchentlich ihres trauten Gatten harrt, der in der Stadt die langen und schwierigen Vertreterjobs innehat – denkt sie. Wir wissens besser, und wir sind voller Anerkennung für diesen großartigen Storytwist, dass der Baron in Wirklichkeit Ron heißt und ein Doppelleben führt. Und dass er sowohl der Oberpimp ist als auch der überaus liebevolle Familienvater. Beides. Gleichzeitig. Mit gleichem vollem Herzen.

Da ist dann ca. ein Drittel des Films rum, und es geht weiter mit dem Baron, mit den korrupten Bullen, den Mafiosi, immer wieder wird geballert, es wird auch eng, ein Devisenschwindel fliegt auf, die Sekretärin des Baron verschwindet, einige Freunde sterben, aber er weiß immer, was zu tun ist. Auch wenn seine Nutten eingeschüchtert werden, wenn ihnen die Titten abgeschnitten werden, er ist gut zu ihnen, weil er gut ist. Moralisch gut wie auch actionmäßig gut, er räumt auf und hat ja einen Rückzugsort, bei seiner Familie.

Das ist gut und schön, für sich aber denn doch auch nicht so total gut und schön. Da brauchts für einen wirklich gelungenen Abend noch ein Zusatzplus. Nämlich einen irren Larry, eine kesse Mary und einen getreuen Heinrich, bzw. Deke. Tatsächlich heißt der Film auf deutsch "Kesse Mary – irrer Larry", und der Wahnsinn – im Original "Dirty Mary, crazy Larry". Hört sich bescheuert an, trifft aber den Kern der Qualität des Films auf überraschend genaue Weise mitten ins Herz. Es geht tatsächlich in einer Art Non-Comedy-Variante einer Screwballcomedy um das komplizierte und komplexe Verhältnis zwischen besagter Mary (Susan George) und besagtem Larry (Peter Fonda), mit einer kleinen Zusatzkomplikation: Larry hat einen Supermarkt ausgeraubt und ist auf der Flucht, als sich Mary einfach so an ihn dranhängt, weil er zuvor mal eine Nacht mit ihr verbracht hat.

Man merke auf: Allein schon, dass sich der Zuschauer Gedanken macht über die Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und ihre Motivationen, sagt schon viel aus über die Qualität des Films. Dass Mr. Landis sich für seine Blues Brothers viel abgeschaut hat, kommt ihm ebenfalls nur zugute: Lange Flucht, Polizisten als Versagerverfolger, gar ein Sprung über eine sich öffnende Klappbrücke…

Und letztendlich, newhollywoodlike, ist das Ganze natürlich auch 'ne Art Generationenporträt: Warum die kesse Mary überhaupt bei der ganzen Chose dabei ist? "Ich hab nichts anderes zu tun."

Jetzt sitzt sie da, in seinem Auto, und er wird sie nicht mehr los. Sie ist offenbar verschossen in ihn und zeigt das, indem sie spielerisch rumzickt. Er zickt zurück, allerdings weniger spielerisch als aggressiv. Zeigt dabei aber sein breites Peter Fonda-Grinsen, das dem nicholsonschen Markenzeichen kaum zurückzustecken hat. Das macht sie umso heißer. Kampf als Flirt – schön und gut, aber vielleicht nicht gerade im Fluchtauto, oder?

Deke sitzt dabei und verdreht die Augen. Er ist Komplize bei einem hervorragend geplanten und konsequent ausgeführten Plan: Supermarktkasse ausrauben, indem der Boss kurzzeitig erpresst wird. Während Larry im Laden das Geld aus dem Chefbüro abkassiert, hat Deke beim Boss zuhause dessen Familie als Geiseln genommen. Mittels Kassettenrekorder am Telefonanschluss wird dann Zeit gewonnen, und wusch!. Gleich mal über eine Rampe und über ein paar Bauarbeiter, und dann geht er ab, der Larry! Denn er ist Rennfahrer. Und will sich mit dem Überfall das Startkapital für eine Karriere verdienen. Und da sieht man, wie wunderbar man Pläne schmieden und doch erstens den Über-, zweitens den Unterbau völlig vernachlässigen kann. Larry ist ja nicht maskiert oder so: Wie will er da in die Nascarserie einsteigen? Und wie will er unauffällig verschwinden, wenn er erstens bei jedem Truck, den er sieht, Gas gibt, um ihn in halsbrecherischen Fahrmanövern zu schneiden und auszubremsen und zweitens eine Spur an verunglückten Polizeiautos hinter sich herzieht, die er mit Karacho abhängt?

Der Plan an sich ist super: Über Nebenstraßen Richtung Staatsgrenze, und dort in einer riesige Walnussplantage, mit einem Straßennetz labyrinthisch durchzogen, die Bullen vollends abhängen. Nur halt die Details. Und die Ausführung. Weil Larry halt irre ist. Und Mary zu kess. Und Deke zu loyal.


Harald Mühlbeyer

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