Zu den deutschen Kino-Zahlen 2013
Von unserer Projektseite:
In unserer
Einleitung von ANSICHTSSACHE – ZUM AKTUELLEN DEUTSCHEN FILM haben wir uns ein
bisschen mit den Zahlen der FFA zu den deutschen Kinostarts und -Besucherzahlen
vergangener Jahre befasst. Nun hat die FFA diejenigen für 2012 vorgelegt. Gemäß
der Übersichtspublikation FFA Info Compact (die wir auch im Buch heranziehen) sah es im vergangenen Jahr nicht
gut aus für den deutschen Film auf der Leinwand. Spitzenreiter der deutschen
Top 10 war TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER – mit gerademal 2,39 Mio. Zuschauern. Zum
Vergleich: Spitzenplatz 2011 war KOKOWÄÄH mit 4,32 Mio.
Zusammengerechnet
brachten die erfolgreichsten zehn Filme hiesiger Produktion es 2012 auf
gerademal 11,7 Mio. Besucher. Das ist mehr als in 2010 (9,8 Mio.), aber
deutlich weniger als 2011 (15,4 Mio.) und im Superjahr 2009 (21,8 Mio.).
Die hohe
Zahl von 135,1 Mio. Eintrittskarten, die vergangenes Jahr gekauft wurden (2011:
129,6 Mio.; 2010: 126,6 Mio., 2009: 143,3 Mio.) mag zwar für die Kinobetreiber erfreulich
sein. Der Marktanteil deutscher Produktionen fiel mit 18,1 % (= 24 Mio.
Besucher) gegenüber 2011 (21,8 %) und 2009 (27,4 %) dagegen aber eher mau aus
(überrundete jedoch immerhin das Loser-Jahr 2010 mit seinen 20,9 Mio.
Eintritten bzw. 16,8 % MA).
Noch
trauriger sieht es aus, wenn man die (zumindest nominelle) Gesamtzahl der
deutschen Premieren mitberücksichtigt. Die hat nämlich 2012 gegenüber den
Vorgängerjahren einen neuen Höchststand erreicht: 220 deutsche (bei 551 gesamt –
also 39,92 %). Zum Vergleich: 2011 waren es 212 deutsche bei 532 Gesamtpremieren
(39,85 %), 2010 189 deutsche bei 507 insgesamt (37,28 %) und 2009 216 deutsche
bei zusammengenommen 513 Erstaufführungen (42,1 %).
In Sachen
künstlerischer und gesellschaftlicher Wertigkeit sagt das natürlich nichts aus.
Es deutet aber an, dass die Tendenz zur „Verpuffung“ von vor allen kleineren
Produktionen in den Kinos eher zunimmt, was wiederum in Qualitäts- und
Inhaltsdebatten nicht irrelevant sein kann. Sei es, weil am Publikum vorbei
gedreht wird, sei es, weil viele Filme für den interessierten Zuschauer
angesichts der Miniatur- und Speed-Dating-Starts, die einem Werk in Zeiten der
Massenabfertigung lediglich wenige Wochen – oder gar nur Tage – der allgemeinen
Leinwandpräsenz zugestehen, sich nicht etablieren und die Aufmerksamkeit generieren
können, die ihnen zustehen.
Die Zahlenübersicht
der FFA zum Jahr 2012 finden Sie HIER.
zyw