Der Regisseur Philip Ridley: I’m a particular kind of tree and I grow a particular kind of fruit.

Manche so genannten Ausnahmeregisseure verdienen diese Bezeichnung gleich in zweierlei Hinsicht: Zum einen, weil ihnen außergewöhnliche Filme mit einer ganz eigenen Filmsprache gelingen, zum anderen, weil sie überhaupt nur in Ausnahmefällen Filme realisieren können. Ein Beispiel war der Schauspieler Charles Laughton, dessen Film-Noir-Horrormärchen „The Night of the Hunter“ (1955) derart eigenwillig und finanziell erfolglos geriet, dass es bedauerlicherweise Laughtons einziger Ausflug ins Regiefach blieb – ein einmaliges Filmerlebnis in jeder Hinsicht. Unbeantwortet ist deshalb die Frage, ob Laughton noch einmal ein so makelloses Werk gelungen wäre. Doch letztlich entfaltet „The Night of the Hunter“ gerade als Einzelstück eine besondere Sogwirkung.

Vergleichbar schmal – wenngleich immerhin doppelt so umfangreich – war bislang das Oeuvre des Londoner Regisseurs Philip Ridley, der seine Karriere mit einem Studium der Malerei begann, inzwischen aber vor allem als Autor von verstörenden, bisweilen apokalyptischen Theaterstücken und märchenhaften Kinderbüchern in Erscheinung tritt. Er inszenierte in den 1990er Jahren lediglich zwei Spielfilme. Zunächst aber machte der 1964 geborene Künstler mit dem ungewöhnlich surrealen Drehbuch zu Peter Medaks Gangster-Biopic „The Krays“ (1990) auf sich aufmerksam. Ridley montierte dafür die Lebensgeschichte der berüchtigten Londoner Verbrecher-Zwillinge Ronald und Reggie Kray aus Erinnerungen an Anekdoten, die er in seiner Kindheit aufschnappte – ohne weitere Recherchen, behauptet er, weil das Gefühlte wichtiger sei als das Erklärte. Auch die Struktur des Films ist ungewöhnlich: Den Rahmen bildet die Stimme von Violet Kray, der Mutter der Zwillinge, die aus dem Off ihren Traum schildert, ein Schwan zu sein. Ihre geliebten Söhne sind gerade aus einem kostbaren Ei geschlüpft, und noch weiß sie nicht, ob die beiden gut oder böse geraten sind. Wie ein Fiebertraum mit psychoanalytischer Komponente entfaltet sich innerhalb dieses Rahmens der Plot, und gerade durch diese surreale Herangehensweise an eine nur scheinbar biografische Erzählung gelingt dem von Medak elegisch inszenierten Film eine stimmige Präsentation der Krays, die längst zu legendären Figuren geworden sind.

Fast zeitgleich zu „The Krays“ kam Ridleys erste eigene Regiearbeit in die Kinos: „The Reflecting Skin“ (1990) erzählt die grausam-schöne und lange nachwirkende Geschichte einer beschädigten Kindheit im amerikanischen mittleren Westen der 1950er Jahre. Bereits die Exposition ist fulminant: Der achtjährige Seth Dove (Jeremy Cooper) bläst mit seinen Freunden inmitten wogender Weizenfelder einen riesigen Frosch auf, legt ihn auf dem Feldweg ab und versteckt sich, bis die Witwe Dolphin Blue (Lindsay Duncan) aus der Nachbarschaft das Tier findet und es neugierig betrachtet. Seth bringt es mit einer Schleuder zum Platzen und ist gebannt vom Anblick der blutüberströmten, erschrockenen Frau. Selbst im Fahrwasser von David Lynchs relativem Arthouse-Erfolg „Wild at Heart“ aus dem gleichen Jahr spaltete der Film sein kleines Publikum, wurde später aber durch viele nächtliche Fernsehausstrahlungen so etwas wie ein Kultfilm und gilt im Reclam-Standardwerk immerhin als „Filmklassiker“. Georg Seeßlen stellte kürzlich in einem Artikel die These auf, dass „The Reflecting Skin“ möglicherweise sogar eine Art Genre begründete: „Filme, die nicht nur über beschädigte Kindheiten erzählen, sondern aus ihnen“ – eine Spur, die sich bis zu Terry Gilliams mutigem und missverstandenem „Tideland“ (2006) verfolgen lässt, einem ebenfalls surrealen Kindheitsdrama, das nicht nur in der Inszenierung der weiten, einsamen Weizenfelder erstaunliche Parallelen zu „The Reflecting Skin“ aufweist. Bereits Ridleys Debütfilm macht sich die eingeschränkte Sichtweise eines Kindes zueigen, das tragische Ereignisse eigenständig in einen Sinnzusammenhang bringen muss, weil es keine Unterstützung von außen mehr erfährt, weil in den kaputten Familienstrukturen jeder für sich vereinsamt. In Seths Umfeld treibt ein Kindermörder sein Unwesen, dem bald einer seiner Freunde zum Opfer fällt. Derart schreckliche Dinge geschehen, dass der hoffnungslos überforderte Junge nur eine übernatürliche Erklärung finden kann: Die wunderliche Dolphin Blue muss ein Vampir sein. Und jetzt macht sie sich an seinen Bruder Cameron (Viggo Mortensen) ran, dem durch ihren Einfluss die Haare ausfallen ... Dass Cameron schwer krank ist, weil er als Marinesoldat an Atombombenexperimenten teilnahm und radioaktiver Strahlung ausgesetzt war, kann Seth nicht wissen. Und seine falsche Schlussfolgerung wird sich als fatal erweisen.

Eine der Schlüsselszenen des Films zeigt den Selbstmord seines Vaters, der aufgrund verdrängter homosexueller Neigungen und eines „Vorfalls“ mit einem Siebzehnjährigen, der lange zurückliegt, unschuldig in Verdacht gerät und in seiner Familie keinen Halt mehr findet. Er überschüttet sich an der Zapfsäule seiner alten Tankstelle mit Benzin und zündet sich an, vor den Augen Seths, der fasziniert die Flammen beobachtet und Funken umher pustet. Die Faszination und letztlich sogar Schönheit des Schrecklichen, die vor allem in der Unschuld des kindlichen Blicks begründet liegt, wird immer wieder zum Thema in diesem Film und zieht sich durch Ridleys gesamtes Oeuvre, angefangen bei seinen frühen Kurzgeschichten in der Sammlung „Flamingoes in Orbit“ bis hin zu seinen manchmal als skandalös empfundenen und kontrovers diskutierten Theaterstücken, in denen Traumata und Gewalterfahrungen schuldlos-schuldhafte Verstrickungen zur Folge haben oder drastische Sozialkritik in apokalyptischen Szenarien entfaltet wird. Die subjektivierte Erzählperspektive, die diesen unschuldigen Blick konstituiert, bietet letztlich nie einen einfachen (und banalen) Erklärungsschlüssel für die surreale, abstrakte, mit Bedeutung aufgeladene Bildsprache Ridleys. „The Reflecting Skin“ wirkt durchgängig stilisiert, vor allem durch die kräftigen Farben der streng komponierten Bilder – das Blau des weiten Himmels, das Gelb der unendlichen Weizenfelder. Alles erscheint überlebensgroß, im Schönen und im Schrecklichen, verstärkt noch durch einen insbesondere im Finale stark emotionalisierenden Soundtrack von Nick Bicat.

Der naive Blick findet sich auch in Ridleys zweitem Film, „The Passion of Darkly Noon“ (1995). Darkly Noon (Brendan Fraser) ist zwar älter, aber ähnlich traumatisiert und überfordert wie der kleine Seth Dove. Die Filmhandlung setzt ein, nachdem eine abgeschieden lebende, bibeltreue Sekte von den Bewohnern des Nachbardorfs überfallen und massakriert wurde. Als einziger Überlebender irrt Darkly tagelang verstört durch den Wald und wird schließlich von der schönen Callie (Ashley Judd) aufgenommen, die mit ihrem stummen Freund Clay (einmal mehr: Viggo Mortensen) zurückgezogen in einem kleinen Holzhaus lebt. Darkly agiert unbeholfen, weil er die Welt jenseits der Sektenfamilie nie kennen gelernt hat. Er verliebt sich heimlich in Callie, unterdrückt aber sein Begehren. Das „sündige“ Verlangen führt trotzdem bald zur Krise, denn Darkly ist mit einem restriktiven Weltbild aufgewachsen und kann letztlich nicht anders, als sein moralisches Dilemma auf die denkbar falscheste Weise zu lösen; mit fatalen Folgen. Für seinen mentalen Zusammenbruch – eine zunehmende religiöse Fanatisierung – findet Ridley wie schon in seinem Debüt verwunschene, mehrdeutige Bilder. Der nahezu irreale, mit Märchenmotiven spielende Thriller ist weit weniger bekannt als „The Reflecting Skin“, trotz Schauspielern wie Viggo Mortensen, Ashley Judd und Brendan Fraser. Sie brillieren hier in ungewöhnlichen Rollen und hatten ihre größten kommerziellen Erfolge noch vor sich – in Mittelerde, im experimentellen Autorenkino oder in mittelprächtigen Mumien-Effektspektakeln.

Die Dreharbeiten zu Ridleys zweitem Film wurden analog zu Coppolas „Apocalypse Now“ zur „Reise ins Herz der Finsternis“ – der Regisseur und sein Hauptdarsteller Brendan Fraser bemühen unabhängig voneinander in verschiedenen Interviews diesen Vergleich. „The Passion of Darkly Noon“ wurde in Babelsberg und im sächsischen Wald mit schmalem Budget gedreht. Der immense Zeitdruck und die äußerst problematischen Wetterbedingungen resultierten in einer Tortur für alle Beteiligten. Ridley, der sich in erster Linie als Geschichtenerzähler begreift, wechselte fluchtartig das Medium und überließ fortan anderen die Bildproduktion für seine Ideen, in der Regel auf Theaterbühnen. Seine beiden Filme festigten über die Jahre das Bild eines Ausnahmeregisseurs mit einer einzigartigen Handschrift, von dem man gerne mehr gesehen hätte. Zuletzt aber schien Ridley nur noch Eingeweihten ein Begriff zu sein, denn leider sind sowohl „The Reflecting Skin“ als auch „The Passion of Darkly Noon“ weltweit nur in wenig brauchbaren Fassungen fürs Heimkino erhältlich, entweder im beschnittenen „Vollbild“ oder mit farbschwachen VHS-Masterbändern als Ausgangsmaterial, so dass sich die beabsichtigten Wirkungen von Licht und Farbe nur erahnen lassen. Mit einem weiteren Film Philip Ridleys rechnete unter diesen Bedingungen wohl niemand mehr – bis im Frühjahr überraschend „Heartless“ im Rahmen der „Fantasy Filmfest Nights“ gezeigt wurde. Ein Film, der nur zustande kam, weil sich ein Independent-Produzent mit einem kleinen Budget an Ridley erinnerte und ihn einfach mal anrief, um zu erfahren, ob er aktuell wohl eine Idee hätte ...

In Londons Straßen sind Dämonen unterwegs, die mit Molotov-Cocktails Menschen verbrennen. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie maskierte Mitglieder einer Gang, doch der Fotograf Jamie Morgan (Jim Sturgess) sieht bei einem seiner nächtlichen Streifzüge ihre monströsen Gesichter, die nicht aus Plastik sind. Mit seinem Kapuzenpulli erinnert Jamie ein wenig an den unglücksseligen Donnie Darko aus Richard Kellys gleichnamigem Mystery-Film. Der scheue junge Mann versucht, ein Muttermal zu verbergen, das sich herzförmig über eine Gesichtshälfte erstreckt. Nun drängen die Monster plötzlich in Jamies Leben, ihre Fratzen tauchen in seinen Bildern auf. Und eines Nachts überfallen sie ihn, als er mit seiner Mutter an einer Bushaltestelle steht. Sie zerren sie davon und zünden sie vor seinen Augen an. Jamie überlebt. Seine Spurensuche durch Londoner Seitenstraßen nimmt halluzinatorische Züge an. Das Handy seines verschwundenen Nachbarn führt Jamie zu einem düsteren Hochhaus im East End der Stadt. Dort trifft er auf den dämonischen Papa B, der ihm ein mephistophelisches Angebot macht. Doch wie immer in solchen Fällen ist der Preis höher, als es zunächst den Anschein hat.

Schon die Exposition von „Heartless“ zeigt, dass Ridley nichts von seiner visuellen Kraft verloren hat. Seine Stadtansichten wirken in ihrer heruntergekommenen Schönheit so brüchig wie die ländliche Idylle in „The Reflecting Skin“, hinter der sich menschliche Tragödien verbergen. Doch statt der Gelb- und Brauntöne einer Packung Landkaffee (mit einer Spur Rost und Fäulnis) dominiert hier ein kaltes Blau, das nur von bunten Graffitis und der Schwärze der Nacht durchbrochen wird. Die grellste Farbe des Films wird die des Bluts sein, das in Strömen fließt.

„Heartless“ ist stark im Hier und Jetzt verankert und scheint durch sein urbanes Setting und seine Thematisierung von Jugendgewalt den Theaterstücken viel näher zu stehen als den beiden anderen Filmen Ridleys. Das liegt auch daran, dass „The Reflecting Skin“ und „The Passion of Darkly Noon“, die beide in einem imaginierten Amerika spielen, streng genommen Ausnahmefälle in seinem Werk darstellen, denn eigentlich sind fast alle seine Geschichten im Londoner East End verortet, wo Ridley geboren wurde und noch heute lebt. Seine beiden ersten Filme bezeichnet er deshalb als „American Dreams“, die eine Sonderstellung einnehmen. Trotzdem ist Ridleys Handschrift als Filmemacher unverkennbar, obwohl „Heartless“ zunächst wie ein klassischer Horrorfilm daherkommt und deshalb auf den ersten Blick konventioneller erscheint.

Recht bald wird klar, dass Jamie möglicherweise einen Kampf führt, den er nicht gewinnen kann. Sind die Stilmittel des Horrorfilms zunächst noch darauf angelegt, mit den Dämonen in den Straßen eine äußere, übernatürliche Gefahr zu kennzeichnen, so wird allmählich der assoziative Charakter der bedrohlichen Situationen deutlich, wenn etwa Figuren aus dem Nichts auftauchen oder abrupt aus der Erzählung verschwinden. Auch der Ton des Films ist uneinheitlich, denn eine Grausamkeit, die an die besten Zeiten des Horror-Altmeisters Dario Argento erinnert, findet genauso ihren Platz wie eine komische ironische Brechung. Doch solche Unebenheiten sind nicht etwa in einer inkonsistenten Inszenierung begründet, sondern spiegeln den Zustand einer Hauptfigur, die um einen roten Faden ringt. Die Sprunghaftigkeit korrespondiert mit einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. „Heartless“ ist Ridleys bewusster Versuch, einen Genrefilm zu drehen, und die entsprechenden Motive sind zweifelsohne vorhanden. Doch wer rasanten, angenehm berechenbaren Dämonen-Horror erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein, da „Heartless“ Filmen wie Nicholas Roegs „Don’t Look Now“ oder Herk Harveys „Carnival of Souls“ viel näher steht als dem zeitgenössischen Monsterkino. Die Ridley-typische unerbittliche Konsequenz, mit der eine unschuldig-schuldige Hauptfigur an den Umständen zerbricht, das detailverliebte Fabulieren und eine bisweilen überdeutliche Symbolik, die gewiss nicht bei allen Zuschauern auf Begeisterung stößt, finden sich auch hier. Und auch thematisch gibt es mit grauenvollen Verlusterfahrungen und einem homoerotischen Subtext, der in Homophobie und Gewalt umschlägt, viele Anknüpfungspunkte an Ridleys restliches Oeuvre. Die Songs des Soundtracks, interpretiert von Hauptdarsteller Jim Sturgess, haben wie bereits in „The Passion of Darkly Noon“ eine kommentierende Funktion, wie ein griechischer Chor. Im Fall von „Heartless“ doppeln sie zwar bisweilen allzu sehr, was im Bild zu sehen ist, doch Ridley schätzt den dicken, manchmal auch überdeutlichen Pinselstrich. Die erzählerischen Volten, die „Heartless“ nach seinem recht gradlinigen Beginn schlägt, werden immer wilder, und erst mit der letzten Szene findet der Film wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück. Dabei ist Ridley so versöhnlich wie selten, denn im Gegensatz zu seinen beiden anderen Filmen, in denen ein sicheres Zuhause zerbricht und den verunsicherten Protagonisten verloren geht, findet hier eine Art Heimkehr statt.

Ohne zuviel vorwegzunehmen kann man feststellen, dass Ridley mit „Heartless“ die Macht des Geschichtenerzählens feiert, die nach seinem Verständnis die wesentliche, urmenschliche Errungenschaft ist. In seinen Theaterstücken für Kinder etwa hat das Fabulieren oft eine rettende, befreiende Kraft. Ridleys radikalere Werke, wie das kontrovers diskutierte Stück „Mercury Fur“, thematisieren eine Gesellschaft, der diese Fähigkeit abhanden kommt – eine Barbarei ohne Geschichtsbewusstsein oder Moral. Als Dramaturg geht Ridley assoziativ und impulsiv vor und schert sich nicht um die Konventionen des Genres. Es geht ihm nicht darum, etwas zu erklären oder klar interpretierbar zu machen, sondern um ein wildes Arrangement starker, affektiver Bilder – „a ride“, wie er es nennt. So lässt sich „Heartless“ trotz einer scheinbar deutlichen Schlusswendung letztlich nicht einfach entschlüsseln. Mögliche Erwartungshaltungen des Publikums spielen dabei für Ridley nicht unbedingt eine Rolle, denn zumindest über seine Theaterarbeit sagt er deutlich: „Entertaining an audience is the furthest thing from my mind.“ So verwundert es nicht, dass auch „Heartless“ sich kompromisslos genau zwischen zwei Stühle setzt, mit seinem maßlos eigenwilligen Timing die Horrorfans langweilen und mit seinen Genreelementen das Arthouse-Publikum verschrecken dürfte. Doch obwohl Ridley mit punktuellen Gewaltspitzen arbeitet, geht es ihm nicht um Provokation, sondern um eine durchaus idealistische Grenzüberschreitung und Poesie. „I’m a particular kind of tree and I grow a particular kind of fruit.“

Die Veröffentlichungspolitik in Großbritannien lässt nicht unbedingt erwarten, dass man der Independent-Produktion an den Kinokassen allzu viel zutraut: Bereits wenige Tage nach dem Kinostart begann die Auswertung von „Heartless“ auf DVD und Blu-Ray, was aber immerhin zur Folge hat, dass man den Film als Import auch in Deutschland schon sehen kann. Von seinem hiesigen Verleih Senator hat er noch immer keinen Kino-Starttermin bekommen. Ein Erfolg wäre dem Film zu wünschen, denn weitere Projekte hängen davon ab. Und es wäre eine Bereicherung, wenn Philip Ridleys außergewöhnlichen Filme nicht nur ausnahmsweise zustande kämen.


Louis Vazquez



„Heartless“. GB 2009.
Regie & Buch: Philip Ridley. Kamera: Matt Gray. Musik: David Julyan. Produktion: Pippa Cross, Richard Raymond.
Darsteller: Jim Sturgess (Jamie Morgan), Clémence Poésy (Tia), Noel Clarke (A.J.), Joseph Mawle (Papa B), Timothy Spall (George Morgan), Eddie Marsan (Weapons Man), Luke Treadaway (Lee Morgan).
Länge: 110 Minuten.
Verleih: Senator Film Verleih.
Kinostart: noch offen
Blu-Ray und DVD (englisch, mit einem Audiokommentar von Philip Ridley) sind bei Lionsgate erschienen und z.B. über www.amazon.co.uk erhältlich.

Quellen

Zwei Audiointerviews mit Philip Ridley zu seiner Theaterarbeit sind auf www.theatrevoice.com zu finden. Dem zweiten Interview entstammt das Zitat im Titel dieses Texts:

http://www.theatrevoice.com/listen_now/player/?audioID=275

http://www.theatrevoice.com/listen_now/player/?audioID=482

Georg Seeßlens Artikel über beschädigte Kindheiten kann man hier lesen.