Filmreihe im Murnau-Kino Wiesbaden mit Ufa- und DEFA-Filmen

Unter der Überschrift "Brüche und Kontinuitäten" findet von Mai bis September im Wiesbadener Murnau-Filmtheater (Murnaustraße 6, gegenüber Schlachthof) eine Filmreihe statt über neun Regisseure, die bis 1945 für die Ufa, danach für die DEFA gearbeitet haben.

Eröffnet wird die Reihe am 28. Mai um 18 Uhr mit den Filmen "Der Mann, dem man den Namen stahl" (Deutschland 1945) und "Die Mörder sind unter uns" (Deutschland/SBZ 1946) von Wolfgang Staudte. Der erste Film, eine Satire auf den bürokratischen Apparat, war noch vor der Uraufführung verboten worden und galt lange Zeit als verschollen, gezeigt wird die rekonstruierte Fassung von 1946. Im zweiten Film, der ersten deutschen Nachkriegsproduktion, geht es um die Frage nach der Schuld am Massenmord im Krieg, um persönliche Verantwortung und Wiedergutmachung. Professor Norbert Grob wird einen einführenden Vortrag halten.

Die Reihe ist eine Zusammenarbeit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Wiesbaden und der DEFA-Stiftung Berlin, die die Rechte an den Ufa- respektive DEFA-Filme wahren. Gezeigt werden jeweils zwei Filme von insgesamt neun Regisseuren aus ihrem Schaffen für die Ufa während des Dritten Reiches und für die DEFA in der Nachkriegszeit. Dabei können, so die Veranstalter, historische Hintergründe und politische Haltungen während der NS- und Nachkriegszeit durch vergleichende Gegenüberstellung deutlich gemacht werden. Dabei zeige sich, inwiefern einzelne Regisseure sich im Dritten Reich dem forciert produzierten Unterhaltungs- oder Propagandafilm zuwendeten bzw. in der Sowjetischen Besatzungszone einen aufklärerisch-erzieherischen Stil vertraten und ob sich daraus ein Gesinnungswandel in ihrem Schaffen erkennen lässt.
Gespräche mit Filmwissenschaftlern zur erläuternden Auseinandersetzung sind Teil der Konzeption der Reihe.

Die weiteren Regisseure, mit denen sich die Filmreihe beschäftigt, sind Hans Deppe, Erich Engel, Milo Harbich, Werner Klingler, Gerhard Lamprecht, Peter Pewas, Arthur Maria Rabenalt und Paul Verhoeven.

Weitere Informationen unter www.defa-murnau.de.