Festival des deutschen Films Ludwigshafen

Heute Abend beginnt das 8. Ludwigshafener Festival des deutschen Films: bis zum 24. Juni laufen 31 Filme - deutsche Produktionen, aber auch drei aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz. Dazu gibt es täglich Kinderfilme, und zudem die Übertragung des EM-Spiels Deutschland-Dänemark.

Wie immer findet das Festival auf der idyllischen Parkinsel statt; wie immer in Zeltkinos; wie immer werden zehntausende Besucher da sein; wie immer gibt es einen Filmkunstpreis, dotiert mit Euro 50.000; wie immer laufen Filme, die schon neu sind, neben solchen, die schon in Kino und Fernsehen gezeigt wurden; wie immer wird zwischen Kino- und TV-Film kein Unterschied gemacht. Wie immer ist der Anspruch, die besten Filme überhaupt zu zeigen.

Ob das insgesamt gelingt, ist eher zweifelhaft; immerhin läuft der recht klug ausgedachte, aber eher mäßig ausgeführte "Die Vermissten" von Jan Speckenbach, in dem André Hennicke in eine Welt hineinstolpert, die ihre Kinder frisst. Andererseits kann man hier zum Beispiel Hans-Christian Schmids großartigen "Was bleibt" sehen, in dem Corinna Harfouch nach jahrelanger Therapie aus eigenem Entschluss ihre Antidepressiva absetzt und damit bei ihrer Familie in Ungnade fällt. "Fenster zum Sommer" von Hendrik Handloegten ist eine schöne Liebesgeschichte um parallele Leben; "Das Meer am Morgen" von Volker Schlöndorff eine multiperspektivische Annäherung an die nazideutsche Willkür im besetzten Frankreich der 1940er Jahre.

Sandra Hüller - von der im letzten Jahr zwei Filme in Ludwigshafen liefen - wird dieses Jahr ohne aktuellen Film mit dem Preis für Schauspielkunst ausgezeichnet, genau wie Otto Sander, dessen "Bis zum Horizont, dann links!" auf der Parkinsel läuft.

Wie immer wird unser Reporter Harald Mühlbeyer direkt vom Festival berichten.

Alle Infos zum Festival des deutschen Films HIER.