Curt Goetz im Mainzer CinéMayence

Im September unterbricht das Mainzer Kino CinéMayence die Sommerpause, und zwar aus gutem Grund:
In Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz laufen drei Komödien von und mit Curt Goetz, der 1888 in Mainz geboren wurde. Die Filmreihe soll seines 50. Todestages am 12. September 1960 gedenken.

Trauer wird aber nicht aufkommen, denn Goetz ist einer der wenigen deutschen Regisseure und Autoren, die wirklich witzig sind. Seine Kunst der Dialoggestaltung ist legendär, mit viel Ironie und wundervoll schrulligen Charakteren forscht er in seinen Filmen den Abgründen von Liebe und Moral nach.

Zur Eröffnung der Reihe läuft am 12. September um 19.30 Uhr "Napoleon ist an allem Schuld" von 1938: Goetz als spleeniger englischer Napoleonforscher liefert sich mit einem Nachbarslord Wortgefechte und gerät bei einem Napoleonkongress in Paris in die Gefilde unsittlicher Nachtlokale.
Kulturdezernentin Marianne Grosse hält ein Grußwort, Dr. Jürgen Hardeck einen Vortrag.

Am 14. September folgt um 19.30 Uhr "Frauenarzt Dr. Prätorius" von 1950, in dem Goetz als Dr. Hiob Prätorius menschenfreundlich und gütig Frauen heilt (und versteht), sich um dunkle Punkte in seiner Biographie drückt und zudem der menschlichen Dummheit auf den Grund zu gehen versucht.

Am 16. September um 19.30 Uhr erbt Goetz in "Das Haus in Montevideo" (1951) als hochanständiger Professor Traugott Nägler, der mit Ehefrau und großer Kinderschar ein hochmoralisches Leben führt, einen Puff in Südamerika - und er muss sich entscheiden zwischen den eigenen hohen Ansprüchen an die Sittlichkeit und den 250.000 Dollar, die die Erbschaft auch noch mit sich bringt - denn das Erbe erhält er nur unter der Bedingung, dass eine seiner Töchter ein uneheliches Kind zur Welt bringt.

Zu diesen beiden Filmen wird Günter Minas eine Einführung halten.