Ausstellung: Pasolini in Rom – Die frühen Jahre

Bilder zu ACCATONE und MAMMA ROMA von Christopher Will und Dennis M. Stamm

Zwei Mainzer Künstler bieten in der „galerie ka5“ einen Blick auf die Welt der zwei frühen Filme von Pasolini. Das Milieu der sozial Benachteiligten, so wie es Pasolini gesehen und dargestellt hat, wird zum Motiv einer Serie von durch die aktuelle visuelle Kultur der nachbildenden Künste geprägten Arbeiten.

Eine auf Filmstandbildern basierende Mischung von Gemälden, Kollagen und digitalen Überarbeitungen zeigt das Ringen der Figuren aus Pasolinis Werken mit ihrem Umfeld. Ein Umfeld, das die Menschen durch Flecken und Tropfen gefangen hält, das sie auf Zeitungspapier erscheinen lässt, sie bei der Arbeit oder Nichtstun in einer chromatischen Monotonie mal in intimer Nahaufnahme, mal aus der Distanz einfängt. In dunkle Schatten verwandelte Augen berauben sie ihrer Lebendigkeit und bieten sie dem Zuschauer als erstarrten Puppen an.

Die Unvollkommenheit der Schicksale dieser Charaktere wird in manchen der Werke auf die formale Ebene übertragen und durch die Patine des Entstehungsprozesses ergänzt: Die Spur einer auf ein Bild gestellten Kaffeetasse, die Konturen eines zuvor darauf gelegenen Papiers.

Die Kollage-Kultur der heutigen Gesellschaft gewinnt in den ausgestellten Werken einen sonst selten wahrzunehmenden, manifesten Inhalt, der eine Wahrnehmungs-Brücke zwischen zwei unterschiedlichen künstlerischen Epochen schafft.

Bis zum 25. Juli, Mi-Fr: 11-16 Uhr, SA: 11-15 Uhr. Im Antiquariat am Ballplatz findet am 2. Juli um 20 Uhr eine Lesung als Begleitprogramm statt.